Was ich vom Loslassen über das Leben gelernt habe

„Das Loslassen hat mich nicht ärmer gemacht. Es hat mir Raum geschenkt für das, was wirklich zählt.“

Manchmal frage ich mich, wie viele Dinge ich in meinem Leben festgehalten habe – aus Gewohnheit, aus Angst, aus dem Gedanken heraus: „Das könnte ich doch noch mal brauchen.“
Und ich meine damit nicht nur volle Küchenschubladen oder die berühmte Kiste im Keller.

Ich meine auch:

  • alte Gedankenmuster, die mir nicht gutgetan haben,
  • Kontakte, die längst keine Verbindung mehr waren,
  • Erwartungen im Außen und an mich selbst, die schwer auf meinen Schultern lagen.

Der Anfang war eine Schublade

Ganz ehrlich? Mein erster Schritt in Richtung Minimalismus war nicht philosophisch, sondern ziemlich banal: Ich habe eine überquellende Schublade in der Küche geöffnet – und sie nicht mehr schließen können. Das war der Moment, in dem ich dachte: Jetzt reicht’s.

Und so begann ich, loszulassen. Löffel, die nie benutzt wurden. Ein Schneebesen, den ich doppelt hatte. Das abgelaufene Currypulver!

Und mit jedem Teil, das ging, wurde es ein bisschen leichter.

Loslassen ist ein Prozess

Was ich damals noch nicht wusste: Das Loslassen beginnt oft im Außen – aber es wirkt vor allem im Inneren.

Ich habe nach und nach gelernt, mich zu fragen:

  • Brauche ich das wirklich – oder hängt nur eine Erinnerung daran?
  • Ist das noch Teil meines Lebens – oder Teil meiner Vergangenheit?
  • Dient mir das – oder dient es nur meinem schlechten Gewissen?

Der Moment, in dem es persönlich wurde

Es gab einen Nachmittag, an dem ich einen alten Brief in der Hand hielt. Handschriftlich. Von einem Menschen, der mal wichtig war. Der Kontakt war längst verblasst. Aber den Brief – den hatte ich aufgehoben. Als Erinnerung, vielleicht auch aus einer gewissen Sentimentalität heraus.

Ich habe lange gezögert. Dann habe ich den Brief verabschiedet. Mit einem stillen Danke.

Und weißt Du was? Ich fühlte mich nicht leerer. Ich fühlte mich freier.

Was ich heute anders sehe

Loslassen bedeutet für mich heute nicht mehr: Verlust.
Sondern: Vertrauen.

Vertrauen darauf, dass nicht alles bleiben muss, um wertvoll gewesen zu sein.
Dass ich Raum schaffen darf – für Neues, für Leichtes, für das Jetzt.

Ich glaube, wir alle tragen zu viel.
Nicht nur im Kleiderschrank oder auf dem Dachboden.
Sondern auch im Herzen.

Und manchmal reicht ein kleiner Schritt – ein leerer Platz auf dem Regal, ein „Nein“ zu einem Termin, ein ehrlicher Blick nach innen – um ein bisschen Ballast abzuwerfen.

Meine Einladung an dich

Wenn du magst, schau dich heute mal um. Nicht mit dem kritischen Blick der To-do-Liste.
Sondern mit dem liebevollen Blick: Was darf gehen?
Und was möchte bleiben, weil es dir wirklich gut tut?

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