„Weniger Dinge. Weniger Druck. Mehr Leben.“
Als ich mich das erste Mal mit Minimalismus beschäftigt habe, dachte ich:
„Das ist bestimmt nur was für Leute, die alles in Beige besitzen und ihre Wohnung mit einer Handbewegung aufräumen können.“
Heute weiß ich: Minimalismus ist nicht perfekt.
Er ist lebendig. Alltagsnah. Und manchmal ein bisschen chaotisch. So wie das Leben selbst.
Was Minimalismus für mich bedeutet
Minimalismus ist für mich kein Ziel, das man irgendwann „erreicht“.
Es ist eine Haltung. Ein bewusster Blick auf das, was wirklich zählt – und die Bereitschaft, sich vom Rest zu verabschieden.
Es geht nicht darum, möglichst wenig zu haben.
Sondern um das Richtige. Um das, was mir gut tut.
Und das beginnt im Alltag.
1. Der Tag beginnt – nicht mit dem Handy
Bevor ich bei der Welt einchecke, komme ich morgens erstmal bei mir selbst an.
Hier mein kleines Ritual statt Scrollen:
2 Minuten bewusst atmen.
Kurz aus dem Fenster schauen.
Meinem Hund über den Kopf streicheln.
Eine Tasse Tee oder Kaffee in Stille genießen.
Das verändert den Ton des Tages. Und kostet nichts – außer ein kleines bisschen Aufmerksamkeit.
2. Ein Raum. Eine Aufgabe. Ein gutes Gefühl.
Meine Lieblingsregel:
„Was du in 5 Minuten erledigen kannst, mach jetzt.“
Zum Beispiel:
- Die Küchenspüle freiräumen
- Den Esstisch wieder zur Tischfläche machen
- Den Boden im Flur freilegen – Schuhe adé!
Es geht nicht um Perfektion.
Es geht darum, Raum zurückzuerobern. Für Klarheit. Für Leichtigkeit.
3. Der Kleiderschrank als ehrlichster Spiegel
Klingt komisch, ist aber wahr:
Der Kleiderschrank kann dir zeigen, wer du bist – und wer du nicht mehr sein willst.
So frage dich immer wieder:
- Trägst du das wirklich?
- Fühlst du dich darin wohl?
- Oder ist das eher ein „Ich sollte mal wieder…“?
4. Zeit entrümpeln – nicht nur Zeug
Minimalismus hört nicht bei Gegenständen auf.
Auch der Kalender kann atmen.
Kleine Ideen:
- Einen Termin absagen,
- Einen Abend freihalten,
- Wieder lernen, „Nein“ zu sagen.
Denn Zeit ist kostbar. Und deine Energie auch.
5. Bewusst genießen – statt ständig konsumieren
Minimalismus bedeutet nicht: kein Genuss.
Im Gegenteil:
- Lieber ein Buch wirklich lesen als fünf beginnen.
- Lieber ein gutes Essen bewusst kochen als acht To-go-Schachteln im Kühlschrank.
- Lieber ein ehrliches Gespräch als zehn belanglose Nachrichten.
Minimalismus ist Einladung, nicht Verzicht
Er lädt ein, zuzuhören.
Zu entdecken, was wirklich nährt – nicht nur satt macht.
Und die Fülle dort zu finden, wo vorher vielleicht nur Leere war.
Minimalismus ist kein Sprint. Es ist ein Weg – und jeder kleine Schritt zählt.